Geologie / Kulturgeschichte

 

De Maasduinen
De Maasduinen sind ein zusammenhängendes Naturgebiet zwischen den niederländischen Städten Venlo und Gennep. Einzigartig in De Maasduinen ist der lang gezogene Dünenstreifen.
Das Außergewöhnliche an diesen Dünen ist, dass sie nicht an einer Meeresküste liegen.
Sie sind vor langer Zeit durch die Maas entstanden, die groβe Mengen Sand, Kies und Löβ durch Limburg beförderte und dort ablagerte. Während der letzten Eiszeit (vor ungefähr 10.000 Jahren) haben raue Westwinde dafür gesorgt, dass der Sand aus der Maas sich am Ostufer des Flusses aufhäufte. Und siehe da: es entstanden Flussdünen, die auf Grund ihrer Lage „De Maasduinen“ genannt werden. Der Wind blies den Sand zu Sandrücken und hufeisenförmigen Dünen auf. Es entstanden Flugsand-Dünenlandschaften. Wo eine Lehmschicht unter dem Decksand lag, versickerte das Regenwasser nicht im Boden und es bildeten sich Moorseen. Die Maas und der Wind haben durch ihr gemeinsames Spiel mit Wasser und Sand die Struktur der heutigen Landschaft bestimmt.

 

Unterer Niederrhein
Anders als bei den Maasduinen, finden sich aufgrund der erdgeschichtlichen Voraussetzungen und der damit verbundenen unterschiedlichen Siedlungsentwicklung auf deutscher Seite mehrere Landschaftstypen. Diese sind aber räumlich nicht so scharf voneinander abgrenzbar, weshalb eine eindeutige Zuordnung oft schwer fällt.
Im Tiefland findet man vor allem lehmige und sandige Böden. Weiter nach Osten erhebt sich die Stauchmoränenlandschaft, die den Namen „Niederrheinischer Höhenzug“ trägt. Diese ist in der Saale-Eiszeit entstanden. Auf diesen Anhöhen finden sich – ähnlich wie in den Maasduinen – aus der letzten Eiszeit verbliebene Ablagerungen von Flugsand und Löss.
Die höher gelegenen Teile, wie z.B. der Reichswald haben sich zu Versickerungsgebieten entwickelt und sind heute sehr wichtig für die Wasserversorgung in der Region. Abhängig von der Bodenqualität sind unterschiedlich hohe Erträge für die Forst- und Landwirtschaft möglich. Da wo der Untergrund aus nährstoffarmem Kies und Sand besteht, findet man viel Wald. Lössböden werden vornehmlich als Ackerflächen genutzt. Feuchter Lehmboden wird oft als Wiese oder Weide genutzt.
Im Gegensatz zum Heidegebiet der Maasduinen ist der Boden auf der deutschen Seite vielerorts sehr fruchtbar. Daraus hat der Mensch seinen Nutzen gezogen und die ursprüngliche Landschaft durch dauerhafte, nachhaltige Bewirtschaftung zu einer Kulturlandschaft entwickelt. Der wirtschaftliche Nutzen zeigt sich heute in einer ertragreichen Landwirtschaft, teilweise aber auch in der Rohstoffgewinnung durch Sand- und Kiesabbau und lässt so ein facettenreiches Landschaftsbild entstehen.